Wie oft schon hast du dir gewünscht, es möge doch einen Schlüssel geben, um in den Raum der Erkenntnis zu gelangen; in den Raum, in dem es keine Fragen mehr gibt, sondern dir die Antwort auf den Sinn des Lebens geschenkt ist. Ob es diesen ‚endgültigen‘ Erkenntnisraum tatsächlich gibt?

Du kennst gewiss das geistige Gesetz: „Wie oben – so unten, wie außen – so innen“. Ich habe eine wunderbare Möglichkeit, dir mit Hilfe eines weltlichen Beispiels den Schlüssel zum Raum der Erkenntnis näherzubringen. Vor einigen Jahren entstanden ‚Escape-Rooms‘ (to escape bedeutet entkommen, entweichen). Vielleicht hast du bereits davon gehört oder gelesen? Was ging diesem Trend-Spiel voraus? Die Lust auf Abenteuer – und der Ehrgeiz, sich selbst und anderen zu beweisen, dass schwierige Rätsel und Herausforderungen durchaus zu lösen sind, und somit ein Ausweg aus einem versperrten Raum möglich wird.

Die dazu nötigen Bedingungen schafft der Betreiber des Escape-Rooms. Er stattet ein Zimmer mit allem dazu nötigen Materiellen aus und versteckt Hinweise, mit deren Hilfe die Teilnehmenden knifflige Rätsel zu lösen, aber auch ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen haben. Der Sinn des Ganzen besteht darin, den Schlüssel zur Ausgangstür zu finden, um innerhalb einer vorgegebenen, relativ kurzen Zeit zu ‚entkommen‘. Diese ‚Spielmöglichkeit‘ bietet er gegen Bezahlung Interessierten an. Beachte dabei: Keiner wird gezwungen, sich anzumelden und mitzumachen! Es ist ein Spiel für mehrere Teilnehmer, die sich aufeinander einlassen – und aufeinander verlassen. Jeder von ihnen ist gewillt, sich mit seinem Wissen, Können und seinen Talenten einzubringen, um gemeinsam die erforderlichen Lösungen zu finden und siegreich das Zimmer verlassen zu können.

Während des gesamten Spiels stehen sie unter Videobeobachtung des Betreibers, damit dieser notfalls eingreifen und die Tür von außen öffnen kann. Denn es besteht sehr wohl die Gefahr, dass für den einen oder anderen Eingeschlossenen plötzlich aus dem Spiel Ernst wird und er in Panik gerät.

Wie oben – so unten, wie außen – so innen! Ahnst du bereits, was du durch mein weltliches Beispiel erkennen kannst? Du bist, auch wenn du niemals so einen ‚Escape-Room‘ buchen würdest, seit deiner Menschwerdung in einem solchen Abenteuer-Raum, den ich wohl besser ‚Erkenntnis-Raum‘ nenne: Denn ein solcher ist die Erde! Du hast dich beim Leben/der Liebe/bei Gott für dieses Dasein ‚beworben‘, mit allen Konsequenzen! Gott ist es, Der diesen Raum erschafft, in jedem Augenblick aufs Neue, und genau auf die Art, die es dir und jedem anderen ‚Teilnehmenden‘ ermöglicht, die vorgesehenen Übungen anzugehen und zu lösen. ER ist es, Der dich in keinem Augenblick alleine lässt. ER ist es, Der dir genau die Umstände vorlegt, die in dir die Frage nach dem Sinn – und nach der Lösung – wecken. Und ER ist es, Der dir die anderen Mitspielenden zur Seite stellt. Ein jeder von euch beteiligt sich nach seinem Bewusstsein, seinen Talenten, seinem Können, seinen Stärken – aber auch seinen Schwächen daran.

Auch du bringst dich mit ein, nicht nur für dich, sondern für das gesamte ‚Menschheits-Team‘! Die Übungen sind mittlerweile sehr anspruchsvoll, doch gehörst du, der/die du diese Zeilen liest, bereits zu den Fortgeschrittenen. Du hast erkannt, dass es zwei Möglichkeiten gibt, an die Lösung – und damit an das Finden des Schlüssels – heranzugehen: Du kannst dir entweder in der Grundeinstellung des Vertrauens, und somit im Zustand inneren Friedens, den Umstand genauestens betrachten, ohne zu werten. Dies bedeutet, nicht am Oberflächlichen, nicht am Augenscheinlichen hängen zu bleiben wie so viele. Denn diese Sicht birgt die Gefahr in sich, dass du kurzsichtig zur Masse der Angstvollen, Verzweifelten wechselst. Vielmehr gilt es, aus dem inneren Frieden heraus auf den Umstand zu re-agieren und die optimale Antwort auf das gegenwärtig Geschehende zu geben.

Um in der Sprache des weltlichen Abenteuer-Spiels zu bleiben: Das Ziel ist es, den Schlüssel zu finden, der es dir ermöglicht, den Raum, in dem du dich gegenwärtig befindest, im inneren Frieden zu verlassen. Mehr noch: erfüllt von Dankbarkeit, dass dir genau dieser Umstand die Möglichkeit schenkt, dein Vertrauen in das Leben/die Liebe/in Gott und Seine Vorsehung weiter wachsen zu lassen.

Wohin führt nun die Türe, die der Vertrauensschlüssel öffnet? Ganz einfach: Du findest dich im nächsten Raum wieder, in dem dir ein neuer Umstand vorgelegt wird, zum Teil auch mit neuen Beteiligten. Einen Unterschied zum vorherigen Raum gibt es: Er kommt dir heller, lichtvoller, klarer vor, obwohl die neu vorgelegte Übung dir noch anspruchsvoller erscheinen mag. Dein gelebtes Vertrauen hat dein inneres Licht wachsen lassen und schenkt dir nun den Mut und die Kraft, die neue Herausforderung anzunehmen – und zu meistern. Unzählige dieser ‚Räume‘ hast du in diesem Dasein bereits durchschritten, und ebenso viele Erkenntnisse daraus gewonnen. Du siehst: Den einen Raum der Erkenntnis gibt es nicht, es sind unvorstellbar viele, die sich aneinanderreihen.

Und die zweite Möglichkeit? Sie wird von denen gewählt, die geprägt von Angst und Verzweiflung nach Auswegen suchen. Auch sie finden zur rechten Zeit einen Schlüssel, der ihnen die Türe in den nächsten Raum öffnet. Da sie ihn mit einer völlig anderen Einstellung als die Vertrauenden betreten, kommen ihnen die neuen Umstände noch dunkler, noch bedrohlicher vor. Ihre Angst, ihr Misstrauen, ihre Verzweiflung steigern sich weiter, sodass es ihnen noch schwerer fällt, Lösungen zu finden, die einen Ausweg versprechen.

Ist dies eine Strafe des Lebens/der Liebe/Gottes? Nein, denn Liebe bewertet nicht, verurteilt nicht, straft nicht. Der Liebe gehört die Ewigkeit, um zu warten, bis die Angstvollen bereit sind, mit den Vertrauensvollen zusammenzuarbeiten. In jedem dieser Räume, jedem dieser Umstände, können sie Menschen wie dir begegnen, von denen ein inneres Licht ausgeht. Das ‚Escape-Room-Abenteuer‘ auf Seelenebene ist ein Gruppen-‚Spiel‘, es ist das Spiel des Lebens! Kein Einziger wird alleine gelassen; in jedem Raum, mag er dem Teilnehmenden noch so dunkel und aussichtslos erscheinen, wird ihm Hilfe und Unterstützung angeboten. Es kommt der Augenblick, in dem er diese Hilfe dankbar annehmen wird …

Gibt es eine Möglichkeit, schneller zur Erkenntnis zu gelangen? Ein Hilfsmittel ist das Wissen, das dir von geistiger Seite unablässig angeboten wird und dich im Wachsen des Vertrauens unterstützt. Doch ist alles Wissen nur Mittel zum Zweck. Wissen ist Theorie, bedingungsloses Vertrauen ist Praxis!

Ein dagegen ungeeignetes Mittel, das gern von den Angstvollen und Verzweifelten versucht wird, ist der Einsatz des eigenen Willens, der auf Hoffnung, auf Erwartungen und Wünsche setzt. Er ist an den Verstand gekoppelt und somit wie dieser begrenzt. Ich sehe in ihm einen Dittrich, mit dem trotz größter Anstrengung das Türschloss nicht geöffnet werden kann …

Wie sagte Jesus? „Wer Ohren hat zu hören, der höre. Wer Augen hat zu sehen, der sehe.“ Ich füge dem an: ‚Wer die Gewissheit in die bedingungslose Liebe Gottes und in Seine Vorsehung besitzt, der löse alles zu Lösende mit dem Schlüssel des Vertrauens.“

Gesegnet bist du mit der Gewissheit in die bedingungslose Liebe Gottes, der dir – ebenso wie jedem anderen Menschen – das optimale Umfeld, die optimalen Umstände und die optimalen Lösungsmöglichkeiten bietet, um in immer hellere und lichtvollere Räume der Erkenntnis zu gelangen. Vorausgesetzt: Du bringst das bedingungslose Vertrauen in das Leben/die Liebe/in Gott und Seine Vorsehung zum Einsatz.

In geschwisterlicher Liebe

Yasper

Nachsatz von Ingrid                     Als Teilnehmende in diesem Lebensspiel teile ich eine Erkenntnis mit dir: Der Unterschied zwischen den beiden Schlüsseln besteht darin, dass der Vertrauende den Schlüssel in seinem Inneren trägt und somit schnell zum Einsatz bringen kann – auch wenn sich die äußeren Umstände dadurch nicht sofort verändern. Der Angstvolle dagegen sieht die Lösung ausschließlich in einer Veränderung im Äußeren. Im aktuellen Corona-Fall wäre dies ein Impfstoff. Beide Schlüssel öffnen die Türe in den nächsten Raum, in dem eine neue Herausforderung wartet …

Vielleicht taucht beim Lesenden jetzt die Frage auf, wie er sich beim Vorliegen eines Impfstoffs verhalten soll. Ich kann nur für mich sprechen: Hier und Jetzt stellt sich für mich diese Frage nicht. Und wenn der Zeitpunkt für eine Entscheidung gekommen ist, handle ich so, dass meine Entscheidung, egal ob sie ein ‚Ja‘ oder ein ‚Nein‘ bedeutet, mir inneren Frieden schenkt.